Als erster Punkt auf der Agenda von Ralph Fritz und seinem Sohn Florian steht heute die Automatisierung und Digitalisierung des Betriebs. Hier wollen die Glasspezialisten neben einer neuen Halle auch ihre Produktion neu organisieren, um noch schneller und effizient fertigen zu können.
Schon beim Betreten des Stammsitzes von Glas Fritz in Lörrach fällt der gelungene Einsatz von Glas bei der Möblierung ins Auge und gibt bereits einen Hinweis auf die Ausrichtung des Produktangebots, das sich stark auf Gläser für das Interieur richtet.
Die Glasprodukte des Veredlers besitzen eine hohe Qualität, die vielfach weit über üblichen Standards hinausgeht. „Wir wollen unseren Kunden Glasprodukte in bester Qualität anbieten“, so Geschäftsführer Ralph Fritz im Gespräch mit der GLASWELT.
Das Unternehmen bietet seine Produkte auch in kleiner Serien an, wobei auch Losgröße 1 häufig verlangt wird. Dazu Florian Fritz: „Wir produzieren vielfach Losgröße 1 für den Innenausbau und beleifern viele kleine Verarbeitungsbetriebe und machen auch die Beratung für die Kunden, wenn es um Fragen zu Glas geht.“
Seit Jahren positionieren sich Ralph Fritz und sein Team als Vorreiter bei der Automatisierung der Produktion und bei den Betriebsabläufen. „Nur mit einer effizienten Fertigung und modernen Anlagen sowie der dazugehörigen Software sind wir in der Lage, den aktuellen und kommenden Herausforderungen gerecht zu werden.“
Ein Ziel von Produktionsleiter Matthias Hamann ist es, den Zuschnitt und die Bearbeitung vollautomatisiert zu gestalten, ebenso werden auch weitere Bearbeitungsstationen seit Jahren immer stärker automatisiert, beispielsweise die Glasbearbeitung, inklusive Fräsen und Bohren.
Vor diesem Hintergrund wurde am Standort Lörrach vor kurzem wieder in Maschinentechnik von Biesse Glass investiert und ein zweites, leistungsstarkes CNC-Bohr- und Fräszentrum mit Waterjet aus der Francesca-Baureihe angeschafft.
Ralph Fritz: „Aufgrund der steigenden Nachfrage, also aus Kapazitätsgründen, haben wir jetzt die zweite Francesca angeschafft.“
Und Produktionsleiter Matthias Hamann ergänzt: „Wenn man zwei gleiche Maschinen für die Bearbeitung hat, wird es auch für die Mitarbeiter leichter. Das Einrichten der Maschinen ist identisch, ebenso die Bedienung. Und auch für die Wartung müssen nicht verschiedene Ersatzteile von unterschiedlichen Lieferanten bereitgehalten werden. Bei Biesse kommt alles aus einer Hand. Die komplexe Maschine erleichtert aber nicht nur die Bedienung für die Mitarbeiter, sondern steigert auch die Effizienz der Bearbeitungsprozesse, wie Anbieter Biesse betont.
Die horizontal arbeitenden Francesca CNC-Anlagen bei Glas Fritz führen alle anfallenden Arbeiten wie das Bohren, Fräsen, Senken und Bearbeiten von Ausschnitten sowie Wasserstrahlbearbeitungen an den Flachglasscheiben vollautomatisch und präzise durch. Das schließlich zudem auch Modellscheiben mit ein.
Bei Glas Fritz werden die Gläser u. a. für Duschkabinen, Trennwände, Vitrinen und andere Interieurgläser sowie für Glasbrüstungen mit der Francesca bearbeitet.
Die hohe Produktivität der Francesca basiert u. a. auf unabhängigen Mehrspindelköpfen, die ein gleichzeitiges Bohren der Gläser von oben und unten bei hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit ermöglichen. Hinzu kommen Revolverköpfe, die einen extrem schnellen Werkzeugwechsel ermöglichen.
Weiter verfügt die Francesca-Baureihe über eine erweiterte Werkzeugkühlung und ein Sicherheitssystem mit Laser-Oberflächenscanner. Hinzu kommen die integrierte Kombi-Werkzeugverwaltung, eine Glasdickenkontrolle, eine DXF-Schnittstelle sowie eine automatische Werkzeugvermessung und Bohrerschleifeinrichtung. Die Arbeitstiefe der Francesca beträgt bis zu 2600 mm bzw. 3300 mm und ist in der Länge nahezu unbegrenzt.
Fertigungsleiter Matthias Hamann: „Bei der Positionierung von Bohrungen und Ausschnitten im Arbeitsbereich gibt es keine Einschränkungen. Auch Glasformate, die über die Arbeitsbreite der Maschine hinausgehen, können bearbeitet werden. Und die optionale Glasdickenmessung der Anlage ermöglicht zusätzliche die automatische Anpassung von Senktiefen, etwa für flächenbündige Beschläge, das erhöht die Bearbeitungspräzision.“
Mit einem klaren Fokus auf Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit hat sich die Gerhard Fritz GmbH als einer der führenden Glasanbieter im Südwesten Deutschlands etabliert. Der Schlüssel hierfür sind eine außerordentlich hohe Qualität der gelieferten Glasprodukte.
„Um Qualitätsprodukte liefern zu können, braucht es ein motiviertes Team an guten Mitarbeitern und einen gut ausgestatteten Maschinenpark“, unterstreicht Ralph Fritz. „Wir verfügen über beides. Dennoch ist es wichtig mehr und mehr die Arbeitsläufe im Betrieb zu Automation, und hier werden wir weiter deutlich investieren. Die Automation steht bei uns ganz oben auf der Agenda; und damit werden wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.“